Im Gespräch mit Thomas Senger, Investor und neustes Verwaltungsratsmitglied der K&W Software AG

28.03.2024

Thomas Senger, Mitinvestor der FINNOFLEET, ergänzt seit September 2023 den Verwaltungsrat der K&W. Was ihn dazu bewegt hat, in der Schweiz zu investieren und wieso er sich für die K&W entschieden hat, erzählt er uns im Interview.

Nach Bekanntgabe der neuen Aktionärsstruktur im September 2023 erhält K&W Software AG mit Thomas Senger ein neues Verwaltungsratsmitglied. Er ist Mitinvestor bei der FINNOFLEET, unserer neuen Anteilseignerin. Zur FINNOFLEET gehören neben K&W weitere fünf Banken- und Versicherungssoftware-Spezialisten wie die Base-Net Informatik AG in Sursee, die b+m Informatik AG in Kiel (D), die engram GmbH in Bremen (D), die SUBITO AG in Frankfurt (D) und die PRO-DIRECT-FINANCE GmbH in Berlin (D).

Wer ist Thomas Senger?
Thomas ist ein arrivierter IT-Manager mit fundierten Kenntnissen im Aufbau und der Führung von Softwareunternehmen. Seit 2015 ist er als Verwaltungsrat, Aufsichtsrat, Beirat und Co-Investor in mehrere Private Equity geführten Unternehmen tätig. Von 2008 bis 2015 war Thomas Mitglied des Managements im US-amerikanischen Softwareunternehmen Kofax. Zuvor hatte er mehrere internationale Managementpositionen bei HP-Software, Peregrine Systems, Siemens Business Services und Nixdorf Computer inne. Er lebt mit seiner Frau in Frankfurt am Main, Deutschland.

Wir haben Thomas vor der letzten VR-Sitzung getroffen und uns mit ihm über seine Beweggründe, in K&W zu investieren, unterhalten.

Thomas, was hat Dich dazu bewogen, in der Schweiz und in K&W zu investieren?
Von Beginn an war der Schweizer Markt ein zentraler Bestandteil unserer Strategie für die FINNOFLEET. Im Jahr 2021 haben wir mit dem Investment in die Schweizer Base-Net Informatik AG den ersten wichtigen Schritt getan. Wir sehen im Schweizer Markt enorme Wachstumspotenziale. Seit vielen Jahren zählen Schweizer Finanzinstitute und Versicherungen zu unseren Kunden. Deshalb schauten wir gezielter Richtung Schweiz. Uns liegt viel daran, die kooperativen und loyalen Beziehungen mit unseren Kunden und Partnern langfristig auszubauen und weiter an Innovationen, die den Markt prägen, zu arbeiten. Hierfür bietet die Schweizer Business-Kultur den idealen Grundstein.

Mit K&W waren wir schon länger im Gespräch – dieses hat sich mit der Zeit immer weiter intensiviert. Für FINNOFLEET ist die K&W die ideale Ergänzung zu den bestehenden Schwestergesellschaften. Andersherum profitieren die Kunden der K&W vom Netzwerk innerhalb der FINNOFLEET, die die Leistungsfähigkeit auf ein noch höheres Niveau bringen wird.

Was mich zudem an der K&W begeistert, ist die sehr kollegiale Unternehmenskultur. Die Mitarbeitenden helfen und unterstützen einander – Teamwork wird grossgeschrieben. Dies gepaart mit der hohen technischen Kompetenz und der tiefen Fachlichkeit der K&W-Mitarbeitenden bringt die gesamte Unternehmensgruppe voran. Hier können sich echte Branchenexpert:innen untereinander austauschen und weiter voneinander lernen.

Welche Themen beschäftigen Dich aktuell in Bezug auf die Financial Software Industrie?
Die Financial Software Industrie ist geprägt durch den Trend auf eine klare Fokussierung. Einerseits auf die Kernbankensysteme, die entweder durch Eigenentwicklung wie bei der UBS oder durch Drittanbieter wie bei Avaloq und Finnova als auch bei der Raiffeisen und den Kantonalbanken geprägt sind. Andererseits eine Fokussierung auf die sogenannten Umsysteme wie Payments, Wertpapierabwicklung oder Kreditmanagement, die vor allem durch Drittanbieter entwickelt und immer mehr auch via Kooperationen oder direkt im Outsourcing betrieben werden.

Auch die Betriebsmodelle sind einem stetigen Wandel unterzogen. Hier sieht man den klaren Trend hin zum Betrieb in der Cloud bei einem Hyperscaler (Cloud-Serviceanbieter) bspw. AWS oder Azure und hin zu einem SaaS Subscription Model, das eine verbesserte Time-to-Market ermöglicht. Und zuletzt ist in dem Zusammenhang das Thema Künstliche Intelligenz (KI) zu nennen. Gerade die KI bietet vielfältige Möglichkeiten zu einer weiteren Automatisierung und Digitalisierung, wie zum Beispiel durch den Dokumentenscan.

Welche Vision verfolgen Sie mit FINNOFLEET?
Unsere Vision ist es, mit der FINNOFLEET den führenden Anbieter für Kreditmanagementsoftware im DACH-Raum und darüber hinaus zu etablieren – beginnend mit einer voll digitalisierten Antragsstrecke über eine hochautomatisierte Verarbeitung bis hin zu einer tiefen Integration bei unseren Partnern und in den jeweiligen Kernsystemen unserer Kunden. Fachlich decken wir sowohl die Bereiche Baufinanzierung/Hypotheken inklusive Pfandbriefe und Förderkredite als auch Individualkredite ab. Ergänzt wird dies durch Versicherungs- und Forderungsmanagementlösungen und Inhouse-Beratungsangebote.

Mit unseren nun sechs Unternehmen und den mehr als 350 Branchenexpert:innen haben wir eine starke Basis für den zukünftigen Erfolg geschaffen. Bereits über 400 Kunden nutzen unsere Softwarelösungen, um ihre Geschäftsprozesse zu automatisieren. Gemeinsam werden wir neue Lösungshorizonte erreichen und die Fintech-Branche weiterhin entscheidend prägen.