Für unsere UX-Designer ist das Paper-Prototyping eine bewährte Methode – nicht so bei anderen Teammitgliedern. Deshalb griffen wir nach Papier, Stift und Schere und lernten gemeinsam die Power des Paper-Prototyping kennen.
Jede Software, die wir entwickeln, ist ein Gemeinschaftswerk von Entwicklern, UX-Designern und Business Analysten. Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten die Anforderungen der Nutzenden an das Produkt verstehen. In unserer internen Academy ergreifen wir regelmässig die Gelegenheit, unseren Blickwinkel zu erweitern und alternative Wege zu den gewohnten zu erkunden – wie beispielsweise das Paper-Prototyping.
Protowas?
Beim Paper-Prototyping (Prototypenentwicklung) werden auf Papier Modelle von Produkt- oder Benutzeroberflächen erstellt. Ideen werden konkretisiert, indem sie skizziert, diskutiert und anhand des Papier-Prototyps getestet werden. Dieser Ansatz eröffnet dem Team eine gemeinsame Vorstellung, wie eine mögliche Lösung erreicht werden kann.
Prototypen als Kommunikationsmittel
In unserer internen Academy brachten unsere UX-Designer Sonja Frey und Rafael Adame uns das Thema Paper-Prototyping näher und stellten 3 Testaufgaben vor. Das Ziel war, ein Prototyp zu bauen und damit reale Begebenheiten zu simulieren. Anschliessend hiess es in Teams ran an Papier, Stift und Schere. Bspw. entwickelte ein Team einen Velocomputer, der kompakt sein soll und dennoch viele funktionale Anforderungen erfüllen muss. Ein anderes widmete sich der Bedienung eines Geschirrspülers – die Herausforderung dabei: eine Benutzeroberfläche für mehrstufige Programmeinstellungen zu entwerfen, die ohne Bedienungsanleitung verständlich ist. Innert 2 Stunden entstanden faszinierende Prototypen, die anschliessend gemeinsam getestet wurden. Die Vorteile zeigten sich uns deutlich: Ideen können so visualisiert, Funktionen überprüft und Feedback von Nutzenden gewonnen werden. Dies gänzlich ohne aufwändige Designs oder zeitintensives Programmieren.
Fazit für uns
Für viele von uns war das Paper-Prototyping und anschliessende Testing eine Premiere. Da die Methode kein gestalterisches Talent erfordert, kann es personenunabhängig eingesetzt werden. In unserem Workshop war der Spassfaktor bei allen Teilnehmenden deutlich spürbar. Das Testing zeigte, welche Ideen funktionieren und welche eine weitere Überarbeitung benötigen. So erlebten unsere Mitarbeitenden hautnah, dass der Erkenntnisgewinn bereits mit wenigen Iterationen hoch ist.
Wir verwenden Paper-Prototyping auch in Zukunft als «Geheimwaffe». Denn dadurch bringen wir alle Mitarbeitenden eines Projekts auf denselben Kenntnisstand und verwandeln unsere Ideen in greifbare, nutzerzentrierte Lösungen.